KI-Wettbewerbsdruck: Einzelkämpfer und kleine Firmen verlieren weiter
Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) revolutioniert derzeit nahezu alle Branchen und Arbeitsprozesse. Während große Unternehmen von den Möglichkeiten der KI profitieren, geraten Einzelkämpfer, kleine Unternehmen und lokale Firmen zunehmend unter Druck. Besonders in Europa zeigt sich in den nächsten Jahren, wie internationale Großkonzerne durch den KI-Einsatz dominieren werden, während kleinere, lokal verwurzelte Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.
Warum die Entwicklung der KI die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit von Einzelkämpfern und kleinen Firmen bedroht wie noch nie
1. Skaleneffekte durch KI-gestützte Automatisierung
Große internationale Konzerne verfügen über die finanziellen Ressourcen, um KI-gestützte Systeme einzuführen, die Prozesse automatisieren und so die Effizienz steigern. Von der Kundenbetreuung über die Logistik bis hin zur Datenanalyse – KI ermöglicht es, Aufgaben schneller, präziser und kostengünstiger auszuführen. Lokale Firmen und kleinere europäische Betriebe hingegen haben fast durchweg weder das Budget noch die technische Expertise, um solche Systeme zu implementieren.
Besonders traditionelle Handwerksbetriebe und regionale Dienstleister leiden dadurch unter weiter steigenden Kosten und können den Preisdruck internationaler Großanbieter kaum kompensieren. Die Folge ist, dass viele dieser Unternehmen aus dem Markt gedrängt werden oder ihre Preise anpassen müssen, was wiederum zu sinkenden Gewinnmargen führt.
2. Zugang zu KI-Werkzeugen und Expertise
US-Tech-Giganten dominieren den Zugang zu fortschrittlichen KI-Werkzeugen und Lösungen. Europa hat den KI-Einsatz verschlafen, Deutschland auch noch die Digitalisierung. Zwar sind viele Tools in der Theorie auch für kleinere europäische Unternehmen verfügbar, doch die effiziente Nutzung erfordert tiefgreifendes technisches Wissen und hohe Investitionen. Große Konzerne beschäftigen spezialisierte Teams, die KI-Anwendungen entwickeln und optimieren, während lokale Firmen häufig auf Standardlösungen zurückgreifen müssen, die weniger leistungsfähig und individuell anpassbar sind.
Dadurch entstehen strukturelle Nachteile gegenüber global agierenden Wettbewerbern. Internationale Konzerne können durch den Einsatz von KI zudem ihre Services permanent verbessern und so schneller auf Marktveränderungen reagieren als kleinere europäische Unternehmen. Unsere Abhängigkeit von den USA ist zementiert. Der einzige Weg, davon wieder weg zu kommen, wäre wohl nur ein Joint Venture der EU mit Indien und China, das politisch wohl kaum zugelassen wird.
3. Lokale Firmen in der Abhängigkeit von internationalen Plattformen
Europäische Unternehmen, insbesondere kleine und mittelständische Firmen (KMUs), sind also zunehmend auf internationale Plattformen wie Amazon, Google und Microsoft angewiesen. Diese Plattformen bieten die nötigen digitalen Infrastrukturen, doch zu Bedingungen, die kaum zu beeinflussen sind.
Die hohen Kosten, Provisionsstrukturen und Abhängigkeit von den Richtlinien dieser Plattformen benachteiligen lokale Firmen und entziehen ihnen die Kontrolle über ihre Geschäftsmodelle. Besonders problematisch ist, dass diese internationalen Plattformen häufig europäische Anbieter mit eigenen KI-gesteuerten Produkten verdrängen. Die Kontrolle über Sichtbarkeit, Preise und Zugang zu Kunden liegt somit in den Händen globaler Konzerne.
4. Verdrängung auf spezialisierten Märkten
Bisher hatten kleine europäische Firmen und Einzelkämpfer oft Erfolg, indem sie sich auf Nischenmärkte spezialisierten. Doch auch diese Märkte geraten durch KI unter Druck:
Internationale Konzerne setzen Algorithmen ein, um auch kleine, lukrative Nischen zu erschließen. Mit KI-gestützten Tools zur Marktanalyse und Preisoptimierung können sie innerhalb kürzester Zeit Angebote entwickeln, die lokale Anbieter preislich und qualitativ übertrumpfen.
Besonders im Online-Handel zeigt sich diese Entwicklung, wo regionale Anbieter von globalen Playern verdrängt werden, die durch KI-Technologien personalisierte Werbung, dynamische Preisgestaltung und effiziente Logistik perfektionieren. Lokale Spezialitäten oder Dienstleistungen verlieren dadurch an Sichtbarkeit und Marktanteil.
5. Ungleiche Wettbewerbsbedingungen für lokale Anbieter
Internationale Großunternehmen profitieren von Skaleneffekten, Steueroptimierung und globalen Strukturen, die es ihnen ermöglichen, Waren und Dienstleistungen zu günstigeren Preisen anzubieten. Lokale Firmen in Europa müssen hingegen höhere Abgaben zahlen, strenge gesetzliche Auflagen erfüllen und sind von steigenden Energiekosten betroffen.
Während internationale Großkonzerne ihre KI-Systeme nutzen, um Prozesse zu optimieren und Kosten weiter zu senken, haben lokale Unternehmen kaum die Mittel, um in diesem ungleichen Wettbewerb zu bestehen. Dadurch verschärft sich die finanzielle Schieflage für europäische KMUs, die bereits mit den höheren lokalen Kostenstrukturen zu kämpfen haben. 2025 wird also nicht nur vom massiven Arbeitsplatzplatzabbau in der Industrie geprägt sein, sondern auch von den Pleiten der Kleinen, die insgesamt noch mehr weit Arbeitslose produzieren wird, weil diese mit Sicherheit nicht durch den Staat gerettet werden.
6. Der Verlust der menschlichen USP
Persönlicher Service und individuelle Betreuung galten bisher als Stärken lokaler Firmen. Doch KI verändert auch diesen Bereich. KI-gestützte Chatbots, automatisierte Kundenprozesse und personalisierte Marketinglösungen imitieren zunehmend die Qualität menschlicher Interaktionen.
Internationale Konzerne setzen solche Technologien flächendeckend ein und bieten gleichzeitig günstige Preise. Lokale Firmen können mit diesen Maßstäben nicht mithalten und verlieren ihre Alleinstellungsmerkmale. Das Vertrauen und die persönliche Beziehung zu Kunden, die bisher ein Wettbewerbsvorteil waren, treten dadurch in den Hintergrund.
Fazit: Lokale Firmen unter Druck durch globale KI-Dominanz
Die Entwicklung der KI bedroht die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit lokaler Firmen und kleiner europäischer Unternehmen in besonderem Maße. Während internationale Großkonzerne von Effizienzgewinnen, Skaleneffekten und Plattformdominanz profitieren, haben lokale Anbieter mit höheren Kosten, strengen Regulierungen und technologischem Rückstand zu kämpfen. Insbesondere die Verdrängung auf spezialisierten Märkten und die Abhängigkeit von internationalen Plattformen verschärfen die Wettbewerbsnachteile für europäische Firmen.
Es ist höchste Zeit, dass europäische Unternehmen Strategien entwickeln, um von KI zu profitieren – sei es durch Kooperationen, Innovationsnetzwerke oder gezielte Förderprogramme.
Europa kann sich dieser Entwicklung jedoch nur entgegenstellen, wenn sich online vernetzte Bürgerbewegungen bilden, die Druck auf die Politik ausüben, um faire Rahmenbedingungen für kleinere Unternehmen zu schaffen.
Gleichzeitig müssen sich Firmen in großen solidarischen Netzwerken zusammenschließen und ihre Ressourcen bündeln. Nur so können sie gemeinsam stark genug werden, um im Wettbewerb mit internationalen Großkonzernen zu bestehen und ihre wirtschaftliche Zukunft zu sichern.
Der Autor dieses Artikels versucht, als Business Angel beides mit seiner Kompetenz und seinen mehr als 35 Jahren Erfahrung als Selbstständiger so gut wie möglich zu unterstützen und hat dafür den Aufbau von Restart4Future.eu zur Bürgerbewegung und dem Solidara.net als Business-Netzwerk und Interessengemeinschaft für Normalbürger und Selbstständige ins Leben gerufen.
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